Diese Seite zeigt Beispiele von Workshops und Gesprächsrunden aus vergangenen Treffen.
Beispiel-Workshops
Auftakt-Workshop, Kennenlern-Spiel
„Wer noch außer mir…?“ Heißt das Spiel.
Wer noch lacht gern? ... Wer noch will nachts wandern vom einen zum andern; ... Wer noch wohnt in Heidelberg; ... Wer noch hat einen Schrebergarten; ... Wer noch sucht eine Polyliebe, die er in diesen Schrebergarten einladen könnte; ... und was Euch noch alles einfällt.
ANKOMMEN und - im übertragenen Sinne - "die Gruppe schließen", eine gemeinsame Stimmung aufbauen, das Eis brechen, falls vorhanden…
Letztes Mal hat es sehr viel Spaß gemacht, wir wollten gar nicht mehr aufhören. Ihr wart sehr kreativ! Ich bin gespannt auf dieses Mal. Was auch immer Ihr als Frage in die Runde werft: es sollte was mit Euch persönlich zu tun haben.
Bio-Vernetzungs-Party
Die Vernetzungsparty ist integraler Bestandteil der Treffen. Nicht nur für die, die zum ersten Mal dabei sind, möchte ich ein paar Hinweise bekannt geben: Im ersten Teil (Bio) geht es um Ankommen und Kennenlernen und Loslassen. "Bio" bezieht sich diesmal nicht auf Verpflegung, sondern auf Elemente von Biodanza (keine Sorge, hier sind wie immer keine tänzerischen Vorkenntnisse erforderlich, allenfalls menschliches Taktgefühl). Die tänzerisch spielerische Art hilft Sorgen abzustreifen, anzukommen, mit anderen in diesem geschützten Rahmen unverbindlich in Kontakt zu treten und auch wieder ganz für sich selbst zu sein. Eine pure Welle der Lebensfreude.
Bis wir dann erschöpft auf die Matten sinken um zusammen mit anderen, oder ganz für uns, nachzuspüren.
Im dritten Teil dürfen sich alle in Harmonie mit den eigenen Empfindungen, noch weiter öffnen und die eigene Achtsamkeit einmal mehr von der besten Seite zeigen.
Blut und Wasser - alternative Vorstellungen von Familie und Verwandtschaft
Wer mit mehr als einem anderen Menschen Tisch, Bett und Herz teilt, braucht soziale Formen, die seine Art zu lieben, stützen und pflegen. Begriffe wie 'Beziehung' 'Familie' 'Verwandtschaft' und „Freunde“ sind Ordnungsvorstellungen, mit denen in den letzten 150 Jahren das soziale Leben rund um Liebe und Familie geordnet und stabilisiert wurde. Das Sprichwort „Blut ist dicker als Wasser“ ist ein Beispiel für die Wirksamkeit dieser Ordnungsvorstellungen.
Im Umfeld der US-amerikanischen Selbsterfahrungsszene wurden deshalb Ordnungsmodelle für sogenannte „polyamore Menschen“ entwickelt, die jedoch selbst nicht unproblematisch sind - z.B. „Primary“, “Secondary“. Andere Konzepte der modernen, monogamen Kernfamilie und der romantische Liebe (etwa „Intimität“, „Beziehung“, „Bedürfnisbefriedigung“, „Individualität“) werden oft unreflektiert weiter verwendet.
Der Workshop will für diesen Umstand sensibler machen und zugleich die soziale Phantasie anregen. Er wird sich deshalb mit dem Sprichwort „Blut ist dicker als Wasser“ beschäftigen und dazu gesellschaftspolitische Thesen des konservativen Publizisten Frank Schirrmacher aufgreifen. [...]
ContactImprovisation
Ich möchte mit euch gemeinsam Contactimprovisation(CI) tanzen.
CI ist eine Tanzform, die sowohl im Duett, als auch im Solo, Trio oder grösseren Gruppen praktiziert wird.
Der Tanz entsteht aus dem Dialog der Körper im Kontakt miteinander; d.h. aus den improvisierten Bewegungen, Berührungen, Impulsen und Aktionen der Tanzenden. Die Tanzenden lehnen sich aneinander, unterstützen u. transportieren gegenseitig ihr Gewicht; fallend u. auf stabile Balance verzichtend, bewegen sie sich auf und untereinander durch verschiedene Raumebenen. Der Charakter der so entstehenden Tänze füllt das ganze Spektrum, dessen sich auch die sprachliche Kommunikation bedient: vorsichtig tastend, langsam zuhörend, poetisch, spielerisch bis zu entschieden, kämpferisch, schnell u. wild.
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Gemeinschaftenbildung
Dieser Workshop spricht alle Menschen an, die Interesse an einer Lebensgemeinschaft haben. Hier soll es darum gehen bestehende Lebensgemeinschaften und Wohnprojekte kennen zu lernen und auch Raum zu schaffen, damit neue Ideen entstehen und sich Menschen finden können.
Offenheit mit der Polyamorie
Wie offen seid Ihr mit Eurer Polyamorie im Kontext Eurer Familie (Eltern, Kinder) und im Freundes- und Kollegenkreis und welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?
Polyamore Beziehungen und Kinderwunsch
Welcher meiner Partner/innen soll/will Vater/Mutter sein?
Wer ist als Vater/Mutter geeignet?
Was tun, wenn ich keine Partnerschaft habe, mit der ich (ein) Kind/er bekommen kann?
Elternschaft in Fernbeziehung?
Unterhalt? Gemeinsames Sorgerecht? Anerkennen der Vaterschaft?
Gemeinsam wohnen? Gemeinschaftserziehung?
Wie gehen meine anderen Beziehungen mit meinem Wunsch nach Kindern um?
Dies sind alles Fragen, die sich polyamore Menschen in Mehrfachbeziehungen stellen können, wenn sie sich über das Thema Kinder Gedanken machen. Besonders Väter, die nicht mit der Mutter des Kindes verheiratet sind, sind benachteiligt.
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Poly Basics: Eifersucht
Trotz des Wunsches nach polyamorer Lebensweise kennt das Thema Eifersucht fast jeder. Wie gehts euch, wenn ihr abends alleine wach liegt und die Liebe eures Lebens befindet sich gerade in einem anderen Bett? Welche Strategien habt ihr entwickelt, um mit der Eifersucht fertig zu werden? Was löst ihr partnerschaftlich und was macht ihr lieber mit euch alleine aus?
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Poly Classics: Beziehungsmodelle
Was bedeutet für dich der Begriff "Partnerschaft" oder "Beziehung". Wie möchtest du leben? Welche Erfahrungen hast du bereits gemacht? Dieser Workshop ist eine Gesprächsrunde für neue und alte Polyamoristen. Höchstbegrenzung auf 20 Personen.
Polyamory und Feminismus
Ich möchte mich gerne mit anderen Menschen, die in der gültigen Ordnung der Geschlechter unter dem Label "Frau" existieren, darüber austauschen, wie sie ihre polyamore Praxis für sich erleben: Als sexuelle Subjektwerdung, als Ermächtigung oder als eine neue Form des weiblichen Trabantinnentums um das männliche Subjekt ....?
Vor allem würde mich interessieren, wie andere das Thema "Schwesternschaft" in der Polyamory erleben .... Im Patriarchat ist die "andere Frau" die Konkurrentin im Kampf um den Zugang zu Ressourcen und Macht über die (möglichst exklusive) Bindung an den/des Mann(es) ... Ist das in polyamoren Konstellationen anders? Ist die andere Frau des Mannes, den Du liebst (einer der Männer, die Du liebst) endlich "your Sister"? Wie ist es auf dem Polytreffen selbst? Wie empfindest Du als "Single"frau die "verpaarten" Frauen, wie geht es Dir als Frau in einer polyamoren Partnerschaft mit den einzeln auftretenden Frauen auf den Treffen?
Regionale Vernetzung
In vielen großen Städten gibt es bereits Poly-Stammtische oder Treffen mit dem Thema Polyamorie. In diesem Workshop hat jede_r die Gelegenheit sich mit den Leuten aus seiner Umgebung zu vernetzen, an bestehende Gruppen Anschluss zu finden und Unterstützung zu erhalten, wenn neue Gruppen gegründet werden sollen.
Spielerisches Raufen
Kampf ist Energie und Dynamik, ist ehrlich und befreiend. Das partnerschaftliche Raufen beinhaltet das alles, ohne jedoch das Destruktive des Kampfes. Und fügt noch Spaß und Vergnügen hinzu. Man bekommt eine Idee davon, was hier mit Raufen gemeint ist, wenn man an junge Hunde denkt, die im Spiel miteinander balgen. Es geht also nicht ums Gewinnen oder Verlieren, darum, gegeneinander zu kämpfen. Raufen bedeutet vergnüglich miteinander herumzutollen, viel zu lachen – und kann herrlich wild sein. Es ist eine einvernehmliche körperliche „Auseinandersetzung“, bei der wir unsere Kraft und die unseres Gegenübers spüren können, die uns unsere Körper auf eine ganz eigene, intensive Weise erleben lässt. Wir betreten dabei einen geschützten Erfahrungsraum, in dem wir auch mit Themen, Situationen und Gefühlen experimentieren können, die sonst eher ausgeblendet werden. Nicht zuletzt erschließen wir uns neue Möglichkeiten des spielerischen miteinander Umgehens.
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Tantra
mit Atem-, Meditations- und Berührtechniken unsere Mitte finden und Stress abbauen
Theaterworkshop zu "Stella"
Wir möchten mit maximal 5 Menschen ein kleines Theaterstück einstudieren, das für das Treffen auf das Wesentliche gekürzt wurde, ohne viel von seinem Anspruch zu verlieren. Es heißt "Stella", ist von Goethe und hat in dieser Bearbeitung vier Darsteller: drei Frauen und ein Mann. Die Geschlechterverteilung kann gerne vielseitig variiert werden.
Das Stück ist eigentlich ein Drama. Die Kurzfassung haben wir erarbeitet und selbst erprobt. Sie dauert maximal 15 - 20 Minuten, aufgeteilt in sechs winzige Szenen. Jeder Darsteller hat in etwa gleichviel Text. Insgesamt ist die Variante nur vier Seiten lang und ist in unserer Version wenig dramatisch, dafür lustiger.
Stephan wird Regie führen. Heiko sorgt für die Bühnentechnik. Zudem konnten wir "Traumdohle" Manfred schon als musikalischen Leiter für die künstlerische Untermalung gewinnen.
Wir möchten und werden das Stück zum Ende des Treffens aufführen, wenn alles nach Plan klappt. Am Text kann und wird noch während der Proben gefeilt.
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Umgang mit Metamours
In vielen polyamoren Modellen hat man bisweilen auch Kontakt mit den eigenen Metamours (also anderen Partnern der eigenen Partner) und muss sich mit diesen arrangieren. Schön ist es natürlich, wenn man mit diesen befreundet sein kann, vielleicht auch zu dritt, viert etc. gerne Dinge unternimmt, oder sich allgemein gut versteht oder zumindest positiv gegenüber eingestellt ist.
Das ist allerdings leider natürlich keine Selbstverständlichkeit. Manchmal ist das Verhältnis zu den eigenen Metamours angespannt; manchmal versteht man sich nicht besonders gut. Und komplett aus dem Weg gehen geht vielleicht nicht immer, sodass Konflikte vorprogrammiert sein können.[...]